Spätestens zum Wintereinbruch oder bei der obligatorischen TÜV-Vorführung kommt das Thema Reifen mal wieder auf die Tagesordnung. Aber auch bei einer geplanten Auflastung werden ggf. neue Räder bzw. Reifen benötigt.
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Quelle: Pixabay ThorstenF |
Und genau dann geistern einem die verschiedensten Fragen durch den Kopf welche man bis dahin verdrängt hatte.
-Welche Reifen dürfen bei Schnee und Eis gefahren werden?
-Haben die Reifen noch genug Profil?
-Sind meine Reifen zu alt?
-Was sind eigentlich Ganzjahresreifen?
-Bei welcher Temperatur sollen Winterreifen gefahren werden?
-Soll ich Sommer- und Winterräder fahren?
-Was bedeuten die Zahlen und Symbole auf den Reifen?
-Ich plane aufzulasten, hat das Auswirkungen auf meine Bereifung?
-Welche Reifengröße brauche ich?
-Brauche ich andere Felgen?
Die wichtigsten Fragen versuche ich hier zu beantworten.
Die Reifengröße: z.B. 225/75 R 16 116R
225: Dies ist die Breite des Reifens in diesem Fall 225 mm.
/75: Prozentuales Verhältnis (75%) von Flankenhöhe zur Reifenbreite. In diesem Fall: 169mm
R: Bedeutet Radiale Bauweise (Heute allgemein üblich)
16: Hier wird eine Felge mit 16 Zoll Durchmesser benötigt
116: Tragfähigkeitslastindex. Gibt an, wieviel Gewicht auf dem Reifen Lasten darf.
R: Reinforced. Hinweis auf eine verstärkte Karkasse zur erhöhten Tragfähigkeit
Die DOT-Nummer: (z. B. DOT xxxx 0820).
0820: Der Reifen wurde in diesem Beispiel in der 8. Kalenderwoche (08) 2020 produziert.
Die 7°C -Empfehlung
Hier liegt die Vermutung nahe das Winterreifen unter 7°C die besseren Strasseneigenschaften hätten. Tests haben das aber nicht bestätigen können. Vielmehr spielen Winterreifen ihre Eigenschaften bei Schnee und Eis aus, besonders beim Bremsweg und der Traktion, unabhängig von der Umgebungstemperatur unter 7°C.
Die Ganzjahresreifen
Oft auch Allwetterreifen genannnt. Sie stellen einen Kompromis zwischen den klassischen Sommer- und Winterreifen dar. Sie können nicht mit den optimalen Eigenschaften von Winter- oder Sommerreifen mithalten. Dennoch entfällt in den gemäßigten Breitengraden der lästige und teure Wechsel von Sommer- und Winterrädern.
Die Winterreifen (M+S-Reifen)
Wichtig: Die Kennzeichnung M+S ist nicht geschützt und befindet sich manchmal auch auf nicht wintertauglichen Reifen.
Da in Deutschland seit dem 4. Dezember 2010 eine situative
Winterreifenpflicht besteht, sollte man daher auf das Schneeflockensymbol auf dem Reifen achten.
Ganzjahresreifen oder Sommer-, Winterreifen?
Die Entscheidung hängt vorangig von den Breitengraden und deren Witterungsverhältnissen ab. Ganzjahresreifen erreichen nicht die speziellen Eigenschaften von Winter- oder Sommerreifen. Daher sind vor allem in alpinen Ländern dringend Winterreifen zu empfehlen. In gemäßigten Breitengraden spricht hingegen nicht viel dagegen.
Das Alter der Reifen
Eins vorab, ein gesetzliche Grundlage zur Alterhöchstgrenze gibt es in Deutschland nicht. Allgemein sollten Sommerreifen aber ein Alter von 10 Jahren nicht überschreiten. Bei Winterreifen ist bei 8 Jahren ein Wechsel ratsam. Der Grund liegt nicht in der Profiltiefe sondern in der Verhärtung der Gummimischung welche zu schlechteren Fahreigenschaften (Grip, Bremsweg) sorgt.
Die Profitiefe
In Deutschland gilt ein gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6mm. Empfohlen werden 3 mm bei Sommerreifen und 4 mm bei Winterreifen.
Die Auflastung
Bei einer Auflastung werden schnell neue Reifen und Felgen notwendig. Inbesondere die 15 Zoll Serienbereifung ist meist bei einer Auflastung überfordert und ist auszutauschen.
Wer jetzt noch tiefer in die Reifenthematik einsteigen will wird hier fündig.
Die Felgen
Auch bei den Felgen gibt es einiges zu beachten. Bei der Größe der Felge ist das in der Regel noch einfach. Die Reifengröße gibt da meistens Aufschluss. Aber es gibt noch andere Dinge die man wissen sollte.
Die Felgenbezeichnung: z.B. 7½J×16 H2 ET15, LK 5×110 MZ57
7½: Felgenbreite in Zoll
J: Felgenhornausführung
16: Felgengröße in Zoll
H2: Felgenhump (verhindert da abrutschen der Reifen von der Felge)
ET15: Einpresstiefe in mm
LK: Lochkreis der Felge
5: Anzahl Schraubenlöcher
110: Lochkreisdurchmesser in mm
MZ: Mittellochzentrierung in mm
57: Angabe in mm
Alu oder Stahl?
Stahlräder sind in der Regel preiswerter als Leichtmetallräder. Auch sind sie meist schwerer als die Leichtmetallvariante. Wobei bei der Verwendung von hochfesten Stählen bei Stahlrädern sich das wieder umkehrt. Die Fahreigenschaften sind bei beiden Varianten gleich. Leichtmetallfelgen sind eher ein Designmerkmal.
Achtung: Preisgünstige Leichtmetallfelgen neigen inbesondere bei winterlichen Witterungsbedingungen (Streusalz) zu Korosion. In diesem Fall sollte man nach speziellen Winterfelgen ausschau halten.
Wer jetzt noch tiefer in die Felgenthematik einsteigen will wird hier fündig: