Ein Wohnmobil an sich kostet schon eine Stange Geld und kann mitunter 6-stellige Summen verschlingen.
Hinzu kommen noch Kosten für Unterhalt, Steuer, Versicherung und Wartung & Reparatur.
"Na und, wer sich ein Wohnmobil leisten kann soll sich nicht darüber aufregen! Ich bringe mein Wohnmobil jährlich zur Durchsicht in die Werkstatt. Die kümmern sich um alles."
Da spricht nichts gegen, aber mancher möchte oder kann nicht unnötig Geld ausgeben und will im Gegenzug sein Fahrzeug kennenlernen.
Dies hilft zumindest beim Werkstattbesuch mitzureden und im Notfall kann man sich evtl. selbst helfen.
Hier fällt mir die defekte Tauchpumpe im Frischwassertank ein. Manch einer musste schon deswegen seine Reise abbrechen weil Eigenhilfe nicht möglich war.
Und auch die Planung eines Werkstatttermins für Bagatellfälle und die Verbringung des Wohnmobils in die Werkstatt empfindet mancher als lästig und stört ggf. die Reiseplanung.
Der passionierte Schrauber hingegen hat gut lachen, er erledigt die meisten Wartungs- und Reparaturarbeiten selbst.
Aber es gibt auch einen Bereich zwischen Schrauber und der Zwei-Linke-Hände Fraktion und dieser möchte vielleicht etwas unabhängiger werden.
1. Was könnte man denn selbst machen bzw. kontrollieren?
Hierzu zählen alle Bereiche die man einfach selbst und ohne großen Aufwand kontrollieren kann. Das geht auch ohne technisches Fachwissen.
Das
wären: Reifen, Licht, Scheibenwischer, Ölstand, Wischwasser oder
Flüssigkeitsstände von Brems- und Kühlsystem des Basisfahrzeugs.
Das
Gleiche gilt für den Aufbau des Wohnmobils. Hier sollte man sich um die Gasversorgung kümmern und auf Dichtigkeiten, Leitungen,
Absperrventile und Funktion von Heizung, Kühlschrank und Herd achten.
Auch das Wassersystem sollte man nicht vergessen. Hier ist der
Frischwassertank hinsichtlich Verkeimung zu prüfen.
Elektroschalter sollten auch einwandfrei funktionieren um nicht vor Ort auszufallen. Ebenso sollte man die Dichtungen von Fenstern und Dachluken inspizieren.
2. Was könnte man denn selbst reparieren?
Eins
sollte einem klar sein, ohne handwerkliches Geschick und einem
Expertenwissen sollte man keinen Motor oder ein Getriebe ausbauen.
Trotzdem
gibt es zahlreiche Dinge die man selbst erledigen kann. Manches ohne
Vorkenntnisse, anderes mit ein bisschen Einarbeitung.
Das Basisfahrzeug:
Hier sind es oft die die Beleuchtung, die Scheibenwischer oder Sicherungen die bei Bedarf gewechselt werden müssen. Hier hilft oft ein Blick in Betriebshandbuch um Abhilfe zu schaffen.
Arbeiten wie Ölwechsel, Bremsbeläge, Luftfilter u.ä. sind auch kein Hexenwissen oder Raketentechnik. Dies sollte man allerdings nur mit dem entsprechenden Fachwissen in Angriff nehmen.
Der Aufbau:
Der
Aufbau ist mehr Haustechnik als Autotechnik und aus meiner Sicht selbsterklärender. Hier kann man sich eher heranwagen ohne großen
Schäden zu verursachen. Beim Wassersystem sollte man beim Arbeiten aber auf Dichtigkeit achten. Wasserschäden sind teuer.
Wichtig: Hände weg vom Gassystem. Das gehört in die Verantwortung der Spezialisten.
Ich
sehe hier insbesondere die Bereiche Elektroschalter, Sanitäranlagen,
Fenster und Luken, Mobiliar, Beleuchtung, Verdunkelungssysteme u.ä. welche man in Angriff nehmen kann. Oft hilft eine Fotodokumentation bei der Demontage der Bauteile. Das nutzt später dann bei der Montage.
Also, an alles was gut zugänglich und leicht zu verstehen bzw. erlernbar ist kann man sich heranwagen. Und diese einfachen Tätigkeiten durchzuführen kosten auch in der
Werkstatt viel Zeit und Geld welches man sparen kann.
3. Die Inspektion:
Wer
sein Wohnmobil zur obligatorischen Inspektion bringt wird oft mit hohen
Preisen konfrontiert. Das liegt u.a daran das im Inspektionaumfang der
Werkstatt viele Posten aufgeführt und geprüft werden die man eigentlich
selbst hätte machen können.
Hierzu zählen:
Reifendruck und -zustand, Beleuchtung, Wischwasser, Scheibenwischer,
Luftfilter, Pollenfilter, Bremsbelagstärke prüfen und ggf. wechseln.
Man
kann also bei verheriger Prüfung dieser Punkte auch nur einen Ölwechsel
in Auftrag geben. Manche bringen sogar das Öl hierfür mit. Das spart
richtig.
Aber Achtung, man sollte von der Materie Ölspezifikation etwas verstehen und nicht nur des Geldes wegen an der falschen Stelle sparen.
Am
besten besorgt man sich den entsprechenden Inspektionsplan oder das Werkstatthandbuch zum
Fahrzeugtyp. Dort sind alle Prüfpukte und -intervalle aufgezeigt.
4. Die Versicherung:
Ein
Vergleich der verschiedenen Anbieter kann nicht schaden. Hier lassen
sich auch schnell einige hundert Euro sparen. Dies sollte in der Regel
einmal jährlich erfolgen, da die Versicherer manchmal attraktive
Werbeaktionen auflegen.
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(Illustration: Bruno/Germany auf pixabay) |
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