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Mittwoch, 23. September 2020

Wohnmobil, welche Ausstattung? Fünfte Entscheidung.

Nachdem wir uns nun durch die verschiedenen Fahrzeugtypen, welche zu einem passen könnten, durchgearbeitet haben, stellt sich unweigerlich die Frage nach der benötigten Ausstattung des Wohnmobils. 

Als Ausstattung verstehe ich an dieser Stelle nicht die Grundausstattung wie Küche, Bad und Co. und deren individuelle Ausgestaltung. Hier spreche ich von dem Drumherum was das Leben erleichtern und angenehmer machen soll und kann.

Nehmen wir einfach mal als Beispiel die Fahrerhausverdunkelung für unser Wohnmobil.
 
Was nutzen einem die besten Schlafplätze wenn man im Hellen liegt? Richtig, ein Verdunkelungssystem ist eine gute Angelegenheit.

Es gibt aber auch zahlreiche andere Ausstattungsmöglichkeiten die mehr oder weniger sinnvoll sind. Der Markt hier ist sehr groß, variantenreich und obendrein sehr innovativ. 

Ich möchte hier im folgenden die wichtigsten und populärsten Austattungsmöglichkeiten für's Wohnmobil ein wenig genauer betrachten.

Die Solaranlage: 

Wird immer gerne genommen und je größer umso besser. Wer gerne häufig autark stehen möchte und in südliche Gefilden reist, wird mit einer Solaranlage garantiert glücklich. Die Einbaukosten (1000,-€ - 3000,-€) treten hier in den Hintergrund, der Nutzen ist einfach zu groß. In der Regel ist hier eine zweite Aufbaubatterie als Speichermedium von Nutzen. 

Anders im Winter, bei schlechtem Wetter und während der dunklen Jahreszeit ist die Solaranlage eher eine bessere Dachabdeckung. Entweder ist es bewölkt, es ist früh dunkel oder es liegt Schnee drauf. Die Solaranlage liefert hier nicht wirklich viel Strom. 

Wer zudem gerne auf Campingplätzen oder Stellplätzen mit kostenlosem Strom  verweilt sollte sich mit der Amortisationsrechnung zur Solaranlage befassen. 

Auf jeden Fall sollte man seine täglichen Stromverbrauchswerte ermitteln um eine Entscheidung für oder gegen eine Solaranlage treffen zu können. 

Solaranlagen haben aber ein typisches Problem, sie benötigen Sonnenstrahlung um Strom zu produzieren. Im Sommer möchte man aber nicht unbedingt in der prallen Sonne stehen (Aufheizproblematik Innenraum). Ein Schattenplatz ist da eine Lösung welcher aber der Solaranlage nicht unbedingt in die Hände spielt. Hier sind mobile Solaranlagen (Solarkoffer) erhältlich. Diese kann man selbst in die Sonne platzieren während das WoMo im Schatten bleibt.

Die zweite Aufbaubatterie: 

Man nehme 200,-€ – 400,-€ in die Hand und hat seine Stromreserven für autarkes Campen verdoppelt. 

Aufgeladen werden die Aufbaubatterien entweder durch den Fahrbetrieb mittels Lichtmaschine des Fahrzeugs, am Landstrom auf dem Stellplatz / Campingplatz, durch eine Solaranlage oder daheim am Strom.

Zwei vollständig aufgeladene Aufbaubatterien können bei einer sparsamen Stromentnahme im Wohnmobil (Fernsehen, Lichtquellen, Heizungsnutzung, Laptop, ...) mehrere Tage im Sommer durchhalten.

Im Winter ist dies nicht gegeben da die benötigte Heizung relativ viel Strom verbraucht. Auch geht die Kapaziät einer Batterie geht bei niedrigen Aussentemperaturen die Knie.

Der Wechselrichter: 

Mit einem Wechselrichter werden aus dem 12V Gleichstromnetz der Aufbaubatterien 230V Wechselstrom erzeugt bzw. umgerichtet. 

Vorteil, auch ohne Landstrom verfügt man über 230V Wechselstrom für diverse Verbraucher welche Wechselstrom benötigen. 

Nachteil, ein Wechselrichter verbraucht selber Strom um seine Arbeit zu verrichten. 

Ein Wechselrichters kostet je nach Qualität und Leistung bis 1000,-€ und mehr. 

Weiteres Problem, manche elektronische Geräte (z.B.Laptop, TV, Ladegeräte) können bei preiswerten Wechselrichter, welche nur mit Rechteckspannung arbeiten, Schaden nehmen. 

Die Rückfahrkamera: 

Sie ist sehr hilfreich beim Rangieren und Rückwärtigen Einparken, denn nicht immer ist der Beifahrer bereit oder zugegen um Rangieranweisungen zu geben. 
Beim einlegen des Rückwärtsganges schaltet sich automatisch eine Kamera ein und gibt Aufschluss über die rückwärtigen Gegebenheiten. 

Optional könnte man auch über ein Rückfahrkamerasystem nachdenken. Hier hat man den Vorteil auch während der Fahrt den rückwärtigen Verkehr durch einen elektronischen Rückspiegel via Bildschirm beobachten zu können. Dies bedeutet wesentlich mehr Überblick über das Geschehen hinter dem eigenen Fahrzeug und vermittelt ein höheres Sicherheitsgefühl in unserem Wohnmobil.

Das Navigationsgerät

Sollte man haben, entweder als Festeinbau, als mobiles Gerät oder als Navigations-App auf dem Smartphone. 

Persönlich würde ich momentan der mobilen Variante den Vorzug geben. Die Zukunft wird wohl, so glaube ich, dem Smartphone mit Navigations-App gehören. 

Festeinbauten sind in der Regel teurer und kostspielig in der Aktualisierung.

Die Satellitenanlage: 

Knopf drücken, zwei Minuten warten und der Fernseher läuft. So komfortabel kann eine automatische Satellitenanlage sein. Dieser Luxus kostet allerdings auch schnell einen vierstelligen Betrag.

Wer es noch gern nach alter Schule haben möchte oder will (der guten alten Zeiten wegen) kann nach wie vor eine manuelle Variante verbauen oder beim Gebrauchtkauf evtl. übernehmen. 

Diese manuellen Anlagen sind wesentlich günstiger aber auch zeitaufwendiger bei der Antennenausrichtung, am Anfang zumindest. Routiniers sind genauso schnell wie die Automatiker. Manchem macht es vielleicht auch Spaß freihändig auf Satellitenjagd zu gehen.

Alternativ kann man auch über DVBT-2 seinen Fernsehgelüsten nachgehen, allerdings im eingeschränkten Umfang. Meist sind nur die öffentlich-rechtlichen Sender kostenlos zu empfangen, die Privaten Sender sind oft kostenpflichtig. Dafür sind sehr preiswerte Antennen bzw. Empfänger im Fachhandel zu kaufen. Der Nachteil, die Empfangsqualität ist noch nicht überall optimal.

Für Freaks gibt es IP-TV über Internet, aber Bandbreite und Verfügbarkeit sind nicht unbedingt an jedem Ort vorhanden. Hier wird sich in Zukunft aber noch einiges verändern.

Die Markise: 

Meiner Meinung nach einfach unverzichtbar. Wer will schon in der prallen Sonne draußen vor dem Wohnmobil sitzen? Bei Regen wiederum kann man sich einen trocknen Bereich vor der Eingangstüre schaffen in dem man die Markise ein wenig ausfährt.

Aber viele Sturmböen haben noch mehr Markisen in den Tod gerissen. Also, unbedingt nach Sicherungssystemen Ausschau halten und bei heftigen Winden besser die Markise einfahren. Das gleiche gilt bei starkem Regen.

Das Vorzelt: 

Das Vorzelt schafft zusätzlichen Platz für Tisch und Stühle und hält Dreck und Feuchtigkeit aus dem Wohnmobil heraus. Straßenschuhe können genauso draußen bleiben wie feuchte Kleidung und abends bei einem Glas Wein lässt es sich angenehm verweilen. 

Allerdings ist bei den meisten Vorzelten der Aufbau mit einem gewissen Arbeitsaufwand verbunden. 

Hier gibt es mittlerweile aufblasbare Versionen bzw. Produkte am Markt welche sich nahezu selbstständig in kurzer Zeit aufbauen lassen. 

Die zweite Chemietoilette: 

Nur soviel, man steht autark und die erste Toilette ist voll! Die zweite Toilette sorgt garantiert für Erleichterung. 

Die Kosten für ein weiter Toilettenkassstte liegen bei ca. 200,-€.

Fenster und Dachluken: 

Wer gerne mehr Lichteinfall haben möchte (gerade in der dunkleren Jahreszeit) sollte hier beim Kauf planen. 

Im Sommer hingegen sorgen große Luken für eine bessere Durchlüftung um die Nächte im Wohnmobil kühler zu gestalten.

Fahrräder: 

Klingt paradox, aber mit einem Wohnmobil ist man auf einem Campingplatz irgendwie immobil. Kleinere Einkäufe für den täglichen Bedarf würde man sich mit einer Räumung des Stellplatzes erkaufen müssen. 

Ein Fahrrad oder Roller entspannt die Situation ungemein. Ebenso lässt sich die nähere Umweg weiträumiger erkunden.

Gasvorrat: 

Wer vorwiegend im Sommer verreist wird sich in aller Regel keine große Gedanken über den Gasvorrat machen. Kochen, Kühlschrank und ein wenig Heizen in der Übergangszeit belasten den Gasvorrat nicht sonderlich. Wer den Kühlschrank auch noch über Strom betreibt, vergisst mitunter das Gasflaschen an Bord sind.

Anders im Winter. Hier sind zwei Flaschen à 11kg ein Muss. 

Faustregel: Eine 11kg Flasche hält ca. 3 Tage. Ist die erste Flasche leer dann kommt die zweite Flasche zum Zuge und die erste sollte tunlichst mit einer vollen Flasche z.B. auf dem Campingplatz getauscht werden. 

Oft werden auch 33kg Gasflaschen am Campingplatz angeboten die neben das Wohnmobil gestellt werden können. Hierzu sollte man aber ein Gasschlauchverlängerung mitführen.

Wer zudem noch gerne Urlaub in kältere Gefilde unternehmen möchte sollte über einen fest eingebauten Gastank nachdenken. Hier sind wesentliche größere Gasbevorratungen realisierbar um über einen längeren Zeitraum versorgt zu sein.

Kälteisolierung: 

Diese Isolierungsmatten werden am Fahrzeugbug über die Windschutzscheibe, Seitenscheiben und Motorhaube gelegt bzw. gespannt.

Vorteil: Die prinzipiell kälteste Zone im Wohnmobil wird entschärft. Bei uns waren z.B. die Front und Seitenscheiben nicht mehr beschlagen. Auf den Gasverbrauch dürfte es sich auch positiv auswirken.

Nachteil: Vorne im Bug ist es tagsüber auch bei Sonnenschein dunkel. Abhilfe schafft hier aber eine optionale abnehmbare Frontscheibenisolierung welche mittels Klettverschlüsse befestigt und gelöst werden kann.

Packliste Wohnmobil

Jedes mal wenn wir unser Wohnmobil beladen und losfahren wollen kommt die sorgenvolle Frage: "Haben wir etwas vergessen?"  Sei es ...

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