Dieses Blog durchsuchen

Mittwoch, 23. September 2020

Wohnmobil, welcher Wagentyp? Vierte Entscheidung.

Bei der Wahl des Fahrzeugtyps stehen wir vor ähnlichen Entscheidungsproblemen wie beim Grundriss. Wer z.B. gerne schnell unterwegs sein möchte und vorwiegend zu zweit reist wird ein anderes Fahrzeug wählen als jemand der mit Sack und Pack mit der Familie den Campingplatz ansteuern möchte.

Wenn jemand vorwiegend im Winter oder in nördlichen Gefilden unterwegs sein möchte wird andere Anforderung an sein Fahrzeug stellen (müssen) als der mediterrane Tourist.

Damit verbunden sind aber auch häufig die Fahrzeugabmessungen und deren Gewichte, die wiederum durch die jeweilige Ausstattung beeinflusst werden.

Das wiederum hat nun erheblichen Einfluss auf den zu wählenden Wagentyp und jeder Wagentyp hat Vorteile und Nachteile.

Der Campingbus: 

Der Campingbus ist klein, wendig und lässt sich nahezu überall abstellen und parken. Zudem kann er auch als Zweitwagen oder Alltagswagen genutzt werden. 

Weiterhin sprechen die guten Fahreigenschaften und ein moderater Verbrauch für ihn. Nicht zu vergessen, ein gewisser Kultfaktor reist immer mit.

Aber es gibt einige Einschränkung die man kennen sollte:

Eine Nasszelle / WC ist in der Regel nicht vorhanden und auch die Platzverhältnisse sind nicht gerade üppig. Das gleiche gilt für die Zuladung. Wer also gerne im Winter verreist wird sich mit einer nur bedingt wintertauglichen Isolierung konfrontiert sehen. 

Ebenso haben meiner Meinung nach Campingbusse ein ungünstiges Preisleistungsverhältnis. Ich schätze das dies durch den Kultfaktor bestimmt wird 

Nachteilig sind auch die tägliche Umbautätigkeiten um das Nachtquartier zu errichten. Das damit verbundene, ständige Türenschlagen kann so manchen Nachbarn schon auf die Nerven gehen.

Der Kastenwagen: 

Der Kastenwagen bringt schon eine Menge mehr an Komfort mit. Eine Nasszelle mit Wasserversorgung ist vorhanden, die Betten bieten eine guten Schlafkomfort, die Küche ist praktisch und das ganze Fahrzeug bietet obendrein gute Fahreigenschaften.

Gegenüber dem Campingbus sind die Platzverhältnisse ausreichend dimensioniert. Solange man nur zu zweit unterwegs ist und nicht tagelang im Fahrzeug wegen schlechtem Wetter ausharren muss ist dies ein guter Ansatz. 

Durch die kompakten Außenmaße (Breite 2,0m, Länge bis 6,40m) ist die Parkplatzsuche nicht besonders schwierig. 

Eine Wintertauglichkeit ist in gewissem Maße, wegen nur mäßiger Isolierung, nur bedingt gegeben.

Der Teilintegrierte: 

Der Teilintegrierte hat einen eigenen integrierten Aufbau hinter dem eigentlichen Fahrerhaus. Die dadurch realisierbaren Abmessungen von bis zu 8m Länge und 2,35m Breite lassen zahlreiche individuelle Grundrisse des Wohnraums zu. 

Dies spiegelt sich dann in den Bereichen Schlafen, Wohnen, Küche und Nasszelle eindrucksvoll wieder. Auch die Beladung ist durch eine sog. Heckgarage oft einfach zu bewerkstelligen.

Eine aerodynamische Bauweise des Fahrzeuges wirkt sich zudem günstig auf die Verbrauchswerte aus. Man kann zudem bei entsprechendem Grundriss und Ausstattung also problemlos zu viert verreisen. 

Einem Winterurlaub steht bei einer guten Isolierung auch nichts im Wege. 

Allerdings machen sich die nun größeren Abmessung bei der Parkplatzsuche doch bemerkbar. Dies gilt vor allem im städtischen Umfeld.

Der Alkoven: 

Der Alkoven ist der Inbegriff für ein Campingfahrzeug, zumindest war das früher so. 

Was für den Teilintegrierten gilt, ist auch für den Alkoven in den meisten Bereichen zutreffend. 

Er ist gereade durch den Alkoven (welcher über dem Fahrerhaus liegt) noch ein wenig geräumiger als der Teilintegrierte und ist für mein Verständnis der ideale Familienwagen. Die Kinder schlafen z. B im Alkoven.

Nachteilig ist hier durch die Fahrzeughöhe ein höherer Verbrauch und die in wenigen Fällen eingeschränkte Durchfahrt in Tunneln. 

Zudem ist die Sicht im Fahrerhaus nach oben hin beeinträchtigt. Achtung also bei Bäumen und Ampeln. 

Alkoven haben Längen von 6m bis 9m, vereinzelt auch mehr. Das Preisleistungsverhältnis ist bei dieser Fahrzeuggattung recht attraktiv.

Der Vollintegrierte: 

Der Vollintergrierte (oft auch Integrierter genant) hat im Gegensatz zum Teilintegrierten ein eigenes dem Aufbau angepasstes Fahrerhaus. 

Dieses Fahrerhaus ist hinsichtlich Breite, Ambiente und räumlicher Ergonomie in den Aufbau integriert worden und kommt dem Raumgefühl zu Gute. Dieser Aufbau wird aber in der Regel vom Wohnmobilhersteller selbst durchgeführt. Dabei wird das ursprüngliche Fahrerhaus des zugelieferten Basisfahrzeugs entfernt bzw. nicht verwendet.

Das hat den Vorteil das z.B ein eingebautes Hubbett im Bug des Fahrzeuges verbaut werden kann. 

Auch die Rundumsicht bzw. Sichtverhältnisse im Fahrerhaus sind hervorragend und haben Panoramacharackter. 

Doch wo Licht ist, fällt bekanntlich auch Schatten.

Vollintergrierte haben durch den Aufwand, welcher der Wohnmobilhersteller bzgl. des Fahrerhauses betreiben muss, ein deutlich höheres Preisniveau. 

Auch sind die Wartungsarbeiten am Basisfahrzeug aufgrund schlechterer Zugänglichkeit meist aufwändiger und damit kostspieliger. 

Man sollte sich auch darüber im Klaren sein das sich die Crashsicherheit bei einer Neugestaltung des Fahrerhauses durch den Wohnmobilhersteller mitunter verschlechtern kann.

Der Liner: 

Vorab, der Liner sprengt in der Regel alle Dimensionen und spielt in einer eigenen Liga. Dies gilt für Preis, Grundriss, Material, Ausstattung, Größe und Unterhaltskosten. 

Liner können bis zu 12m lang, 2,5m breit und 4m hoch sein. Sie können auch ein Gewicht von über 7,5 t haben.

Vorteile des Liners sind das luxuriöse Raumangebot, die hochwertigen verbauten Materialien, raffinierte technische Lösungen für den Campingalltag und die hervorragende Wintertauglichkeit.

Nachteile sind neben den hohen Kosten, die problematische Parkplatzsuche, die sich auch manchmal auf Campingplätzen darstellt und das Parken und Einfahren in Innenstädte. 

Durch das hohe Gewicht ist häufig auch ein LKW-Führerschein erforderlich.

Packliste Wohnmobil

Jedes mal wenn wir unser Wohnmobil beladen und losfahren wollen kommt die sorgenvolle Frage: "Haben wir etwas vergessen?"  Sei es ...

Beliebte Posts